Zecken - Achtbeiner mit Biss

 

Durch die milderen Witterungen in den vergangenen Jahren hat es die Zecke leicht in unseren Breiten. Zwar gilt nach wie vor Süddeutschland als erhöhtes Risikogebiet für Zeckenstiche, jedoch breiten sich die übertragenen Krankheiten weiter aus. Auch in diesem Jahr hat die Zeckensaison früh begonnen. Die Temperaturen sind über 7°C und der Boden ist feucht – perfekte Bedingungen für die kleinen Blutsauger.

Die Zecke gehört mit ihren acht Beinen zu den Spinnentieren, genauer zu den Milben. Durch ihr Verhalten als Blutsauger, gilt sie als ein Parasit, welcher sich von dem Blut ihrer Wirte ernährt. Sie kann bis zu 15 Tage an ihrem Wirt (Tiere und Menschen) und im Durchschnitt bis zu fünf Jahre ohne Wirt überleben. Eine Zecke kann vollgesaugt ihr 200-faches Gewicht erreichen. Um zu ihren Wirten zu gelangen, klettern Zecken maximal 1,5 m hoch und warten auf Grashalmen oder Blättern, bis ein Wirt daran vorbeigeht und die Zecke abstreift. Meiden Sie deshalb vor allem hohes Gras. Bei dem Einstich nutzt die Zecke ihren Stechapparat mit Widerhaken, um sich festzuhalten.

Doch ein Zeckenstich in an sich keine Gefahr für den Menschen. Es gibt kein Zeckengift. Zecken übertragen – ähnlich wie Steckmücken – Krankheitserreger, welche sich in ihrem Körper befinden. Zu den häufigsten Krankheitserregern gehören FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Borreliose.

Von den Menschen, die von einer FSME-Viren-infizierten Zecke gestochen werden, erkrankt etwa jede*r Dritte. Bei allen anderen verläuft die Infektion ohne merkliche Krankheitszeichen. Hierbei gibt es Unterschiede das Alter der infizierten Person betreffend. Je älter die Person, umso schwerwiegender kann die FSME verlaufen. Junge Menschen werden tendenziell häufiger von Zecken gestochen, oft entwickeln sich jedoch keine Krankheitsanzeichen. Symptome für FSME verhalten sich Grippeähnlich und treten meist erst Wochen später auf. Eine Grundlegende Behandlung der Krankheit FSME ist nicht möglich, es gibt jedoch eine Impfung.

Auch Borreliose ist schwer zu diagnostizieren, da die Symptome den Grippesymptomen ähneln. Die Symptome können von Mensch zu Mensch stark unterschiedlich sein und erst Wochen später auftauchen. Für Borreliose gibt es keine Impfung. In den Anfangsstadien lässt sich die Infektion jedoch mit Antibiotika behandeln.  Daher gilt, Zeckenstiche immer mehrere Wochen nach dem Einstich zu beobachten und mögliche Symptome damit in Verbindung setzen. Um die Beobachtung zu erleichtern, sollten Sie den Zeckenstich nach der Entfernung der Zecke mit einem Stift umkreisen. Sollte die Stelle langanhaltend gerötet sein oder sich ausbreiten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Gleiches gilt, wenn die Einstichstelle stark anschwillt, schmerzt, heiß wird und pocht oder Symptome wie z.B. Müdigkeit, Fieber oder Kopfschmerzen auftauchen. Diese ringförmige Hautrötung kann auch erst einige Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich rund um die Einstichstelle beobachtet werden.

Generell gilt jedoch, je schneller die Zecke entfernt wird, umso niedriger ist das Risiko, an den Infektionen zu erkranken. Entfernen können Sie die Zecke entweder mit den Fingern oder mit einem Hilfswerkzeug wie einer Zeckenkarte, -zange oder Ähnlichem. Achten Sie darauf, die Zecke hautnah, langsam und kontrolliert zu entfernen. Sollten Teile der Zecke übriggeblieben sein, werden diese nach einiger Zeit vom Körper abgestoßen. Verwenden Sie keine Mittel wie Öl oder Alkohol, da damit das Risiko einer Übertragung der Krankheitserreger erhöht wird. Nach der Entfernung sollten Sie die Zecke gründlich zerdrücken. Ein Herunterspülen in der Toilette oder das Einfrieren reicht oft noch nicht aus. Desinfizieren Sie die Stichstellen nach dem Entfernen gründlich. Sollten Sie sich nicht sicher sein, wie die Zecke entfernt wird, suchen Sie Ihren Arzt auf.

Da Zecken kaum natürliche Feinde haben, ist es wichtig zu vermeiden, dass Zecken überhaupt Zugang zu einer Einstichstelle finden. Tragen Sie aus diesem Grund in der Natur lange Kleidung und festes Schuhwerk. Auch Anti Zecken Spray kann Stiche verhindern. Zusätzlich sollten Sie sich nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich nach Zecken absuchen.

Quellen:
https://www.zecken.de/de/die-zecke
https://www.zecken.de/de/was-ist-fsme
https://www.zecken.de/de/krankheit-borreliose