Wertholzsubmission auf dem Wertholzplatz Esch

Mit 11 Eichenstämmen und einer Kirsche hat das Forstrevier Klausen auch dieses Jahr an der Submission auf dem Wertholzplatz Esch teilgenommen. Hier werden jedes Jahr etwa 1000 fm wertvolles Stammholz, überwiegend von der Eiche, versteigert.

Eine Wertholzsubmission läuft folgendermaßen ab: Im Januar bringen die Forstreviere der Umgebung ihr ausgewähltes, frisch eingeschlagenes, wertvolles Stammholz auf den Wertholzplatz. Dort können alle Interessierten, welche überwiegend Säge- und Furnierwerke oder Händler sind, das Holz begutachten und an einem Stichtag ihr schriftliches Angebot abgeben. Der/die Meistbietende erhält schließlich den Zuschlag. Besonderes Interesse zeigten auch wieder die französischen Käufer, die für ihre Barrique-Weinfässer, in denen Bordeaux-Wein reifen soll, Eichenholz von einwandfreier Qualität benötigen. Qualitätsmerkmale (Fehler) wären beispielsweise Äste beziehungsweise Astlöcher, ein Sternriss, Faulstellen oder Verletzungen.

Das Pfälzer Eichenstammholz ist im In- und Ausland sehr gefragt. Furnierherstellern kommt es dabei vor allem auf die Holzfarbe an, den französischen Bietern auf die holzchemischen Eigenschaften, die für die Weinreifung von großer Bedeutung sind. Im Durchschnitt lagen die Erlöse pro Festmeter Eichenstammholz in den letzten Jahren bei ungefähr 350 bis über 500€. Ein starker und qualitativ besonders hochwertiger Stamm kann aber auch Preise von etwa 1000€ je Festmeter erzielen. Dem Rekord von 1118€ je Festmeter kommt unsere 190jährige höchstbebotene Eiche mit 1089€/fm dieses Jahr schon recht nahe. Bei insgesamt 4,28 fm Holzinhalt der Eiche kommen wir damit auf einen Spitzenerlös von 4661€.

Das Eichenstammholz dominiert den Wertholzmarkt mit über 90%. Zwar waren auch so manche Eschen aus anderen Forstrevieren dabei, diese brachten jedoch keine besonders hohen Erlöse. Kirschbäume sind in manchen Jahren sehr gefragt, in anderen gar nicht, die Nachfrage lässt sich daher schwer abschätzen. Auf unsere wunderschöne Kirsche gab es dieses Jahr kein Gebot, deshalb wird sie vermutlich an eine Schreinerei verkauft.

Da die Interessenten ihr Angebot unabhängig voneinander einreichen, spiegelt das den aktuellen Marktwert des Stammholzes wieder. Eine Versteigerung von Eichenstammholz auf dem Wertholzplatz erzielt aufgrund der sehr hohen Nachfrage für den Waldbesitzenden meist deutlich höhere Erlöse als beim Freihandverkauf. Aufgrund des hohen Mengenbedarfs besteht seitens der BieterInnen mittlerweile oft auch Interesse an qualitativ vergleichsweise geringer wertigem Stammholz. Daher gab es auf dem Wertholzplatz Esch dieses Jahr unter anderem ein Stammholzlos der Klasse C (Wasserreisersortiment). Ob, in welchen Qualitätsklassen und in welchen Dimensionen ein Waldbesitzer seine Eichen auf dem Wertholzplatz präsentiert, hängt auch von den Transport- und Präsentationskosten ab, da das Holz am Ende möglichst gewinnbringend sein soll. Je weniger das Holz wert ist, desto weniger lohnt es sich, dieses über weite Strecken zu transportieren.


Quellen:
„Wertholzschöpfungspotenzial von Eichenstammholzsubmissionen“ – AFZ DerWALD 3/2021, Text: Andreas Hill, Ingo Siebert
https://www.wald.rlp.de/nc/de/start-landesforsten-rheinland-pfalz/service/nachrichten-uebersicht/einzelnachricht/news/detail/News/stamm-und-wertholzsubmission-mittelrhein-mosel-vom-22-24022021/
Artikel von Leonie, FÖJlerin