Toter Baum = Lebensraum – Das BAT-Konzept


Biotop-Bäume, Altbäume, Totholz. Was in der Forstwirtschaft keine Rolle mehr spielt, ist für Ökologie und Artenvielfalt des Waldes unverzichtbar. Mit dem Ziel, die biologische Vielfalt im Wald zu erhalten, wurde das sogenannte BAT-Konzept erstellt. Besonders Totholz, ob in Form von einzelnen toten Ästen oder eines ganzen Stammes, bietet Lebensraum für tausende Tiere und Organismen. Auch Altbäume, die ihre wirtschaftliche Zieldimension deutlich überschritten haben, Bäume mit Höhlen, die beispielsweise von Spechten angelegt wurden, und Bäume mit Blitzschäden, abgebrochenen Zwieseln oder starkem Efeubewuchs sind ökologisch wertvoll und deshalb in das BAT-Konzept integriert.

Bei Totholz gibt es zwei wesentliche Punkte, an die gedacht werden muss: Naturschutz und Arbeitssicherheit. In vielen Fällen ist es nicht sinnvoll, einzelne Biotopbäume auszuweisen, denn diese können zum Beispiel durch herabfallendes Totholz oder umstürzen eines ganzen Stammes die Sicherheit der Waldarbeiter gefährden. Darum werden Biotopbäume häufig in Gruppen von etwa 15 Bäumen ausgewiesen, je nach Größe der Fläche und Situation vor Ort. Eine Biotopbaumgruppe besteht aus mindestens einem Biotopbaum, Altbaum oder stehendem Totholz und weiteren Bäumen drum herum, welche nicht zwingend Eigenschaften eines Biotopbaumes aufweisen müssen. Die ausgewählte BAT-Fläche bleibt so lange unberührt, bis sich alle Biotopbäume auf natürliche Weise zersetzt haben, dann kann die Fläche wieder bewirtschaftet werden, und an einer anderen Stelle werden neue geeignete Biotopbäume bestimmt. Wegen der erhöhten Bruch- und Umsturzgefahr, muss unbedingt ein Abstand von einer Baumlänge zu verkehrssicherungspflichtigen Wegen eingehalten werden.

Alle Biotopbaumgruppen oder einzelne Biotopbäume sind durch eine mit Sprühfarbe angebrachte Wellenlinie am Stamm oder durch ein entsprechendes Schild gekennzeichnet.
 
Quellen:
Konzept zum Umgang mit Biotopbäumen, Altbäumen und Totholz bei Landesforsten Rheinland-Pfalz, 16.06.2011


Artikel von Leonie, FÖJlerin