Sicherheitstraining am 17.08.2022

Sicherheitstraining am 17.08.2022 

Die klimatischen Herausforderungen der letzten Jahre setzen unseren Wäldern mehr und mehr zu. Die Bäume sind permanentem Stress ausgesetzt, der sich in vielfältigen Schädigungen auswirkt, bis hin zum Verlust ganzer Bestände. Auch die Arbeiten im Wald müssen auf diese Situation immer wieder neu angepasst werden. Die durch vorgeschädigte Bäume erhöhte Unfallgefahr steigt. Am 17.08.2022 fand im Forstrevier Klausen das jährliche Sicherheitstraining von Landesforsten RLP mit dem beauftragen Sicherheitstrainer Frank Feiten statt. 

Bei der ersten Besichtigung in Osann-Monzel wurden Schadbuchen und die dadurch auftretenden möglichen Gefahren thematisiert. Erste Anzeichen einer Destabilisierung bei der Buche bedingt durch anhaltende Trockenheit sind u.a. Schleimfluss, Pilzbefall oder Rindenabplatzer einhergehend mit hohem Trockenastanteil bis hin zu komplett abgestorbenen Kronen. Oft muss im Einzelfall betrachtet werden, ob eine Entnahme aus Sicherheitsgründen erfolgen kann. Bei erheblichen Gefahren für Verkehrswege – Straßenverkehr und Waldbesucher – ist die Entnahme der stark geschädigten Bäume unumgänglich. Hierbei ist abzuwägen, welche Technik zum Einsatz kommt, denn die richtige Entscheidung verringert die erhebliche Unfallgefahr für Mensch und Maschine. Wenn eine motormanuelle Fällung (von Hand mit Motorsäge) aus Sicherheitsgründen nicht möglich ist, können z.B. Seilschlepper, Harvester (eine vollautomatisierte Erntemaschine) oder ein funkgesteuerter Fällkeil zum Einsatz kommen. Wichtig für den Arbeitsauftrag der Waldarbeiter/innen ist eine detaillierte Gefährdungsbeurteilung. Sie sensibilisiert für dringend zu beachtende Sicherheitsaspekte und macht auf besondere aktuelle Gegebenheiten vor Ort aufmerksam. 

Vor der Durchführung einer Fällungsmaßnahme ist der Bereich großräumig abzusperren- bei Bedarf mit Posten (Fotos von der Sperrung). Zusätzlich werden Totholzbäume oder angeschobene Bäume vorrangig entfernt. Auch ist der Waldboden zu betrachtenBrombeerbewuchs birgt Stolpergefahr und sollte vor der Fällung ausreichend beseitigt werden. Auf vom Wind angeschobene Bäume muss besonders Acht gegeben werden. Weitläufiges Brombeergestrüpp am Boden Fällungen am Wegesrand gefährden Spaziergänger und andere Waldbesucher. Während des Sicherheitstrainings bekamen die Forstwirte die Gelegenheit, neues Arbeitsmaterial unter Anleitung im praktischen Einsatz zu testen. Dabei gab der Trainer zeitnahe Rückmeldung zu den routinierten Abläufen einer Baumfällung und stellte die Vorteile neuer Technik – hier des funkgesteuerten Fällkeils – vor. Jede Fällung kann eine unerwartete Herausforderung mit sich bringen- so wie hier eingewachsene Äste, die im Holz eine Dübelwirkung entfalten, die Einfluss auf die Fällrichtung nehmen kann. Auch bietet ein durchgeführtes Sicherheitstraining die Gelegenheit, sich über Verbesserungen und Neuerungen bei Arbeitsmaterial und Sicherheitsbekleidung auszutauschen, Tipps und Tricks miteinander zu teilen und sich so gemeinsam den Herausforderungen unserer Zeit zu stellen. 

 

Text: Andrea Hees, Laura Weinert; Fotos: privat