Aufbau eines Baumes
Wie der Mensch ist auch der Baum ein Lebewesen, jedoch ist sein Organismus komplett anders aufgebaut. Grundsätzlich besteht jeder Baum aus drei Teilen: Wurzel, Stamm und Krone.
Die Wurzel bildet die Verbindung zum Boden und lässt sich in zwei Teile unterteilen. Einerseits verleiht die Haltewurzel dem Baum durch die Verankerung in der Erde Stabilität, damit der Baum nicht umkippt. Das bedeutet auch, dass die Gefahr besteht, dass der Baum an Stabilität verliert, wenn das Wurzelwachstum zum Beispiel durch die Konsistenz des Bodens eingeschränkt wird. Andererseits nimmt die Wurzel durch die sogenannten Saugwurzeln Nährstoffe und Wasser auf, „isst“ und „trinkt“ also, was überlebenswichtig ist. Auch sind in der Wurzel oft Reservestoffe gespeichert.
Der Stamm bildet die Verbindung zwischen Wurzel und Krone, das heißt hier laufen alle Transportvorgänge ab. Außerdem sorgt er dafür, dass die Krone einen stabilen Zustand beibehält. Schaut man sich den Aufbau des Stammes genauer an, ist mitten im Zentrum die Markröhre, das heißt das Grundgewebe zu finden. Um diese herum befindet sich das Kernholz. Dieses besteht aus den alten Wasserleitungen des Baumes, welche nicht mehr gebraucht werden. Physiologisch hat dieser Teil des Stammes keine Funktion mehr. Die aktuell genutzten Wasserleitungen befinden sich im Splintholz, hier wird das Wasser zur Krone transportiert. Dass ein Baum von Jahr zu Jahr dicker wird, liegt am Wachstumsgewebe, auch Kambium genannt, welches sich zwischen Splintholz und Bast befindet. Nach innen produziert es dauerhafte Holzzellen, die auch Xylem genannt werden, nach außen Bastzellen. Die Rinde ergibt sich aus den lebenden Bastzellen (Bast) und den abgestorbenen Bastzellen (Borke).
Die Krone mit ihren vielen Ästen und Zweigen und Blättern oder Nadeln ist darauf ausgelegt allen Belastungen wie Schnee, starkem Wind oder dem Gewicht der Blattmasse standzuhalten und möglichst viel Licht aufzunehmen, um Photosynthese zu betreiben, also das aufgenommene Licht in Energie umzuwandeln. Die Kronenform eines Baumes hängt von der Baumart und von den Lichtverhältnissen am jeweiligen Standort ab.
Eine stärkere Verletzung oder ein unsachgemäßer Rückschnitt eines Baumes können für diesen aufgrund des langsamen Heilungsprozesses und der vielen Zusammenhänge des ganzen Organismus fatale Folgen bis hin zum Tod bedeuten. Bei unzureichendem Wissen zum Thema Baumpflege sollte also unbedingt ein Spezialist hinzugezogen werden, um dem Baum nicht ausversehen zu schaden.
Quellen:
Praxis Baumkontrolle - Baumbeurteilung und Baumkataster (Peter Klug, Arbus Verlag), Kapitel 3: Baumstrategien
Artikel von Leonie, FÖJlerin